work-life-balance im alter

Work-Life-Balance im Alter

Was hat meine Work-Life-Balance mit dem Alter zu tun? Eine ganze Menge, wie ich finde. Je älter ich werde, umso wichtiger wird der Ausgleich zwischen Arbeit und Lifestyle.

work-life-balance im alter

Die Frage ist daher durchaus berechtigt.

Jetzt bin ich wieder ein Jahr näher an der Rente. Mir kommt es manchmal so vor als könne ich den Alltag bei weitem nicht mehr so bewältigen wie noch vor 10 Jahren. Da war ich ü50 und wesentlich belastbarer.

Es ist ja nicht so, dass ich nicht bereits zu diesem Zeitpunkt einige Zimperlein mit mir herumschleppte. Aber jetzt mit ü60 sieht es doch etwas anders aus.

Was hat sich in den letzten 10 Jahren geändert? Ganz klar: Der Körper baut langsam ab. Ich will nicht behaupten, dass ich nicht mehr fit bin. Es geht nur alles nicht mehr ganz so schnell. Das Gehör hat nachgelassen. Hörgeräte mussten her. Die Sehkraft hat nachgelassen. Stärkere Brillengläser sind die Folge.

Ach ja, die Kalkschulter habe ich ganz vergessen.

Für den Scheiß bin ich zu alt

Ein Spruch, den ich gern anbringe, wenn es im Berufsleben wieder einmal sehr turbulent zugeht.

„Ich bin zu alt für diesen Scheiß!“

frei nach der Murtaugh-Liste

Ich mache keinen Hehl daraus, dass es mir manchmal zu hektisch wird. Der Vorteil am Älterwerden ist die Gelassenheit, die ich vor 20 Jahren noch nicht hatte. Meine Work-Life-Balance besteht heute hauptsächlich darin, mich nicht zu sehr stressen zu lassen. Denn das bekommt mir gar nicht.

Ich kommuniziere dies sowohl mit Kolleg*innen als auch mit Vorgesetzten. Wenn ich an meine Grenzen komme sage ich Bescheid.

Meine Freizeit ist mir heilig

Eine wichtige Voraussetzung für eine ausgewogene Work-Life-Balance ist der Ausschalter nach getaner Arbeit. Das gilt auch fürs Homeoffice. Meine Freizeit ist mir heilig. Von daher gilt: PC herunterfahren und auf Lifestyle-Modus schalten. Vielen Menschen fällt das schwer. Nicht nur im Alter.

Für mich ist das Abschalten der Garant, um auf andere Gedanken zu kommen.

Das klappt leider nicht immer. Vor allem, wenn ein Berg von Arbeit vor mir liegt oder wenn ich ein Problem nicht sofort lösen konnte.

Pausen für die Work-Life-Balance

Ich brauche regelmäßige Pausen. Ein weiterer Garant, um runterzukommen: Mein heiß geliebter Mittagsschlaf. Danach bin ich wieder fit. Während der Arbeitswoche versuche ich, diesen Mittagsschlaf regelmäßig einzuhalten. Am Wochenende oder im Urlaub schlafe ich morgens etwas länger. Dann brauche ich die zusätzliche Ruhe am Mittag nur sehr selten.

Auch bei körperlicher Tätigkeit (Putzen am Wochenende) muss ich Pausen einlegen.

Manche Leute können ja in einem Rutsch die ganze Bude von oben bis unten sauber machen, ohne mit der Wimper zu zucken. Das klappt bei mir gar nicht. Zwischendurch muss ich 5 Minuten aufs Sofa. Kurz mal die Füße hochlegen. Danach geht es mit Schwung weiter.

Wie sieht es mit Deiner Work-Life-Balance aus? Kannst Du abschalten oder bist Du auch in Deiner Freizeit in Gedanken bei der Arbeit? Wie war das früher, als Du noch ein junger Hüpfer warst?

29 Kommentare
  1. Heidi-Trollspecht sagte:

    Also ich in ja inzwischen schon Rentnerin, kann aber bei dem Thema gerne auch mitreden.
    Auch als Rentnerin braucht man einen Ausgleich und Pausen 😀. Und man muss ebenfalls lernen zu den Zipperlein und eigenen Grenzen zu stehen. Manches will man ja nicht so gerne wahrhaben. Dazu kommt, dass man bei der vielen Zeit die man zur Verfügung hat meint dass ALLES geht. Geht aber nicht 😅.
    Was will ich damit schreiben? … Es ist ein endloser Lernprozess 🤗

    Lieber Gruß von Heidi-Trollspecht

    • Sabine Gimm sagte:

      So ist das liebe Heidi. Als Rentner wird das nochmal ne andere Nummer. Man denkt ja immer, Rentner haben soooo viel Zeit. Dass es nicht mehr so flutscht wie früher wird oft vergessen.

  2. Nova sagte:

    Ja, das kann ich und wenn man hier unter den Einheimischen lebt dann lernt man es auch sehr schnell. Allerdings einen Mittagsschlaf halten kann ich nicht, da bin ich anschliessend kaputter als vorher. Von daher werden einige Arbeiten von mir auch in einem Rutsch erledigt…wenn dabei dann bleib ich es auch. Macht mir aber nix, von daher alles gut.

    Liebe Grüssle

    Nova

  3. Tina von Tinaspinkfriday sagte:

    Ich gebe zu, dass ich seit gestern wieder mit dem Kopf bei der Arbeit bin, heute erster Arbeitstag und meine Vollzeitkollegin hat jetzt ihren 4 wöchigen Urlaub.
    Aber ich halte es wie Du, auch beruflich. Ich trete auf die Bremse und mache langsamer wenn es stressig wird. Privat sowieso, da kann auch mal was liegen bleiben. Und ja auch vor 10 Jahren war ich noch Wirbelwind, das ist einfach vorbei. Mein Körper setzt mir Grenzen. Ich bin da völlig bei Dir.
    Liebe Grüße Tina

    • Sabine Gimm sagte:

      Nach dem Urlaub geht es mir ebenso. Man ist vor allem am Abend vor dem ersten Arbeitstag schon in Gedanken im Job. Das ist aber normal. Man darf sich nur nicht verrückt machen. Und privat bleibt bei mir auch mal was liegen.

  4. Ines sagte:

    Am wichtigsten finde ich, dass Du bewusst wahrnimmst, dass Du Pausen und mehr Ruhe brauchst.

    Bis auf dass mein eines Knie mich seit zwei Jahren mit Dauerschmerz – mal mehr, mal weniger – terrorisiert, bin ich mit 51 fitter als mit 41. Keine Ahnung, wie das in zehn Jahren aussieht. Muss ich gar nicht erleben, denn vermutlich kann es nur noch abwärts gehen.

    Ich gehöre zu denen, die den wöchentlichen Hausputz in einem Rutsch erledigen. Staubwischen, saugen, glatte Böden wischen und Bäder putzen – 2-2,5 Stunden sind das. Ist eins meiner Workouts. Wenn ich dabei unterbrochen werde, weil zum Beispiel jemand anruft, bringt mich das total aus dem Tritt und ich kühle aus. Lieber erhole ich mich hinterher nach dem Duschen auf dem Sofa eine halbe Stunde beim Lesen.

    Bei mir vermischt sich Freizeit und Arbeit oft, weil ich immer erreichbar bin. Dafür habe ich aber auch mehr Freizeit als andere Berufstätige. Der Mix ist perfekt für mich.

    Wie viele Arbeitsjahre stehen bei Dir noch auf dem Plan?

    Einen guten Start in die Woche wünscht Dir
    Ines

    • Sabine Gimm sagte:

      Dass Du fit bist ist sicherlich auch den täglichen Spaziergängen mit Paul zu verdanken. Du bist zwangsläufig schon in Bewegung, weil der Hund raus muss. Insofern ist Dein Mix aus Beruf und Freizeit perfekt. Ich muss mich ja immer zur Bewegung zwingen. Mein Renteneintritt ist Mitte 2028.

  5. Claudia sagte:

    Eines der Dinge, die ich in den letzten Jahren gelernt habe, war, dass ich eine Pause machen muss, besonders zu Hause! Leider aus gesundheitlichen Gründen! Einerseits war es sehr gut, weil ich ständig „unter Strom“ war und das viel Stress verursachte. Jetzt habe ich meinen Rhythmus gefunden und mache Pausen, wann immer mein Körper es braucht.
    Ich freue mich, dass du deine Work-Life-Balance gefunden hast. Das Leben darf nicht nur aus Arbeit bestehen.
    Liebe Grüße,
    Claudia

    • Sabine Gimm sagte:

      Dein Körper signalisiert Dir, wenn Du eine Pause einlegen musst. Es ist bei mir nicht anders. Ständig unter Strom zu stehen ist auf Dauer nicht gut. Ich merke das immer wieder.

  6. Christine sagte:

    Also das mit der Work/Life Balance fällt mir oftmals sehr schwer! Gerade als Selbstständige und dann auch noch in einem kreativen Beruf, sind die Grenzen oft fliesend, es gibt immer irgendwas zu tun und die Kreativität kommt manchmal auch zu seltsamen Zeiten… Ich versuche immer wieder gezielt daran zu arbeiten, aber es gibt definitiv Zeiten, in denen die Balance besser klappt und Zeiten, in denen es nicht gut funktioniert…

    • Sabine Gimm sagte:

      Das glaube ich Dir gern liebe Christine. Gerade als Selbständige ist der Spagat zwischen Arbeit und Freizeit nicht so einfach zu koordinieren. Vor allem, weil Du keine festen Arbeitszeiten hast.

  7. Miras_world_com sagte:

    Bis zur Rente, habe ich noch bisschen aber, ich kann es bestätigen, je älter man wird desto gelassener. Bin nach wie vor mehr als aktiv aber auch einiges lässt mich kalt. Liebe Grüße und eine schöne Woche!

    • Sabine Gimm sagte:

      Das ist eine gute Einstellung liebe Mira. Mit den Jahren kommt die Gelassenheit zumindest bei den meisten Menschen. Das stelle ich immer wieder fest.

  8. Vera Wolf sagte:

    Hallo Sabine,
    jetzt hast Du wahrscheinlich Deinen 6O.Geburtstag gefeiert. Glückwunsch nachträglich.
    Ja, wir sind alle keine 35 Jahre alt mehr. Ich merke es auch. Feiere bald meinen 72. Geburtstag.
    Merke, dass ich nicht mehr so belastungsfähig bin. Auch diese elende Putzerei muß ich auf 2 mal
    verschieben.Außerdem sind unsere Enkel jetzt so langsam in dem Alter, wo sie nicht mehr mit
    Lego bzw. Mensch-ärgereDich nicht spielen. Dafür ist das Tablet und auch das Smartphone umso interessanter.
    Außerdem werden bei mir mit dem Alter die Haare dünner, die Ohren tun mir bei Wind öfter mal weh.
    Sachen, worüber ich früher laut gelacht hätte. Nur meinen Sport betreibe ich noch regelmäßig, ebenso das
    Fahrradfahren. Aber viele meiner Bekannten in meinem Alter haben sich schon so quasi zur Ruhe gesetzt und werden immer dicker durch auch viel Kuchen und Fertiggerichte. Das ist gottseidank bei mir nicht der Fall.
    Ich wundere mich oft über meine Mitmenschen, dass sie sich in unserem Alter so gehen lassen.
    Aber das muß ja jeder selbst wissen, wie er seinen Lebensabend verbringt.
    Dir noch eine gute Zeit und
    viele Grüße Vera

    • Sabine Gimm sagte:

      Vielen Dank liebe Vera. Es ist in diesem Jahr schon der 61. Geburtstag. Ich fahre gern mit dem Fahrrad und bin auch gern draußen an der frischen Luft. Hauptsache, man bleibt in Bewegung.

  9. Grit sagte:

    Für mich ein stetiger Lernprozess, innezuhalten und nicht alles auf einmal erledigen zu wollen. Einen Gang runterzuschalten habe ich dieses Jahr aufgrund meiner Knie- und Wirbelsäulenproblematik schon mal verinnerlicht/verinnerlichen müssen.
    Viele liebe Grüße, Grit.

  10. Fran sagte:

    Da fragst du die Richtige ;-)
    Nachdem ich die Balance lange Zeit gar nicht gefunden habe, arbeite ich jetzt hart daran. Denn was passiert, wenn die Waage nur noch mit Stress beladen ist, habe ich ja festgestellt. Und das muss ich echt nicht wiederholen.
    Ich finde es unheimlich schwierig, die richtige Balance zu finden – habe ich doch noch immer viele Glaubenssätze im Kopf, die ich schon als Kind gelernt habe. Aber mit ganz viel Achtsamkeit geht es Schritt für Schritt nach vorn.
    Was bei mir wichtig ist, ist sehr viel lBewegung. Da halten sich die Wehwehchen Gottseidank auch in Grenzen.
    Liebe Grüße
    Fran

  11. Sunny sagte:

    Ich verstehe Dich voll und ganz. Ich bin 53. Und mit 43 habe ich für vieles nicht so lange gebraucht. Ich mache aber alles in meinem Tempo, und lass es außerhalb des Jobs – da werd ich auch bezahlt dafür – eher ruhiger angehen. Rom wurde schließlich auch nicht an einem Tag erbaut.
    BG Sunny

  12. Sabina@OceanblueStyle sagte:

    Ich mache ja seit vielen Jahren Yoga und unterrichte auch. Das fokussiert immerhin insofern, als dass die Wichtigkeit von Auszeiten nicht aus dem Blick gerät. Ansonsten habe mir die Ereignisse in den letzten 2 Jahren Prioritäten vor Augen geführt, was nichts mit dem Alter zu tun hatte.

    Daher entscheide ich jetzt noch mehr als vorher, wie und mit wem ich meine Zeit verbringe. Aber Auszeiten sind schon fest eingeplant, weil ich ja Kelly habe :)

    Liebe Grüße Sabina

    • Sabine Gimm sagte:

      Yoga ist bestimmt eine gute Möglichkeit, um runterzukommen und abzuschalten – unabhängig vom Alter. Die Auszeiten sollte sich natürlich jeder nehmen. Ich merke nur, dass ich mehr davon brauche, je älter ich werde.

  13. Maren von farbwunder sagte:

    Oh ja, das merke ich natürlich auch deutlich! Wobei ich sagen muss, dass ich die Arbeit früher als viel belastender wahrgenommen habe, und ich mal behaupten möchte, dass dies so war, weil meine Arbeit halt auch belastend IST! Da muss man auch ganz viel lernen, an „sich selbst“ arbeiten, du glaubst ja gar nicht, was ich schon Verletzendes zu hören bekommen habe, auch wenn ich als „Projektionsfläche“ herhalten muss, das nagt trotzdem. Daher hab ich ja auch Stunden reduziert. Jetzt geht es mir wesentlich besser. Allerdings frag ich mich manchmal schon, wie ich das bis 67 (???) noch machen soll. Ich hoffe rechtzeitig auf eine innere Eingebung! ;-DDD
    Liebe Grüße, Maren

    • Sabine Gimm sagte:

      Auf die hoffe ich auch liebe Maren. Ich habe ebenfalls meine Stunden reduziert und meinen Job gewechselt, als es zu stressig wurde – – aus eben den Gründen.

  14. Nicole sagte:

    Ich finde es richtig gut, wie bewusst du dir deiner selbst bist. Das ist, trotz und wegen der Zipperlein, so wichtig für dein Wohlbefinden.
    Und ich kann es nachempfinden. Denn mir geht es ähnlich. Ich funktioniere gut, auch unter Stress. Aber ich brauche (obwohl immer alle sagen, ich sei so agil) sehr viel Ruhe. Und die versuche ich mir wie du zu nehmen.
    Eben auch mit Pausen, gerne Mittagsschlaf. Schon immer.
    Abschalten gelingt mir heute besser als früher aber nicht immer gleichgut.
    Nur beim Putzen, da mache ich es wie Ines- durch. Denn wenn ich da unterbreche, fange ich nicht wieder an. Weil ich es nicht mag. :)))

    Toll, dass du deinen Rhythmus gefunden hast und diesen auch praktizierst.
    Liebe Grüße
    Nicole

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